- φρήν
- φρήν, ἡ, (1) das Zwerchfell, das Herz und Lunge von den übrigen Eingeweiden absondert; Αἴας ἔπαξε διὰ φρενῶν ξίφος, er stieß sich das Schwert durch die Brust. Weil man aber das Zwerchfell als den Sitz aller geistigen Regungen und Fähigkeiten zu betrachten gewohnt war, als das rein körperliche Prinzip des geistigen Lebens; das seelische Prinzip des geistigen Lebens, die geistige Seele ist ϑυμός, dessen Träger ebenfalls die φρένες sind; ἐς φρένα ϑυμὸς ἀγέρϑη, der Geist, Mut sammelte sich wieder in der Seele; (2) die Seele, der Geist, Sinn, das Gemüt, übh. das Empfindungs-, Denk- u. Willensvermögen, oder wie auch wir es sinnlich bezeichnen, das Herz, der Sitz oder das Organ von μένος, νοῠς, μῆτις, βο υλή. Von allen Gemütsaffektionen: Freude und Trauer; ὁ δὲ φρένα τέρπετ' ἀκούων, er ergötzte sein Herz, er freute sich in seinem Herzen; von der Furcht, vom Zorn, von der Liebe u. noch sinnlicher, vom Hunger. Vom Wissen; dah. φρένας ἠλέ, Törichter du am Geist. Öfter im Ggstz gegen die körperliche Schönheit. Von der Entschließung, vom Willen; τῷ γὰρ ἐπὶ φρεσὶ ϑῆκε ϑεά, gab ihm den Gedanken, Entschluß ein; μετὰ φρεσὶ βάλλεσϑαί τι, etwas überlegen, an etwas denken; ἐν φρεσὶ ϑέσϑαι τι, etwas überlegen, sich zu Herzen nehmen; σὺ σῇσιν ἔχε φρεσίν, behalte es im Herzen. Von der Gesinnung; . geradezu wird ein menschliches Gefühl abgesprochen; αἰδόμενος σῇσι φρεσί, dich scheuend in deinem Herzen; ὅ τι φρεσὶ σῇσι μενοινᾷς, was du in deinem Herzen dir vornimmst. Es geht beim Verbrennen des Toten mit der Vernichtung der φρένες auch der Geist unter, so daß es von den Schatten der Unterwelt heißt ψυχὴ καὶ εἴδωλον· ἀτὰρ φρένες οὐκ ἔνι πάμπαν; wenn aber die anderen Schatten Blut trinken, erhalten auch sie das Bewußtsein wieder. Auch den Tieren werden φρένες zugeschrieben, wenn ihnen Eigenschaften beigelegt werden, die den Tätigkeiten des menschlichen Geistes analog sind; so νεβροί, οὐδ' ἄρα τίς σφι μετὰ φρεσὶ γίγνεται ἀλκή, sie haben keinen Mut im Herzen; vom Löwen; φρενὶ ὀρϑᾷ, ἐλευϑέρᾳ, mit richtigem, freiem Sinne; φρενῶν ταραχαί, von den Leidenschaften, namentlich dem Zorn; λέξω τὸν ἐκ φρενὸς λόγον, das aus dem Herzen kommende Wort; σιγᾶν κελεύω, μηδ' ἀφεστάναι φρενῶν, und nicht unaufmerksam zu sein; ποῖ φρενῶν ἔλϑω; was soll ich denken?; ἐπήβολος φρενῶν, des Verstandes mächtig; ἐν φρενὶ λαβόντες τὸν λόγον, zu Herzen nehmend; συμφορὰ τῶν φρενῶν, Wahnsinn
Wörterbuch altgriechisch-deutsch . 2010.